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boombatze.media zieht in den Zughafen

Im Dezember hatte ich für die 7ZOLLER LIGA bei FATINK im Zughafen Polos herstellen lassen und bin da von Heiner in deren neuen Lagerräumen, die sie gerade umbauten, rumgeführt worden. Nicht ganz ernst ließ ich die Bemerkung fallen „ … ach hier könnte ich doch auch meinen Schreibtisch reinstellen … “ und hab wohl irgendwie einen Nerv getroffen und es wurde sofort romgesponnen, da die Fattys (wie sie im Zughafen liebevoll genannt werden) gerade in Erwägung zogen, aus ihren Büros im 1. Stock auszuziehen. Seitdem gab es ein Hin und Her, da im gesamten Zughafen die Büros & Räume eh wie wild getauscht werden sollten. Und ich war dann auf einmal ernsthaft im Spiel!

Nach zwei kurzen & recht angenehmen Vorstellungsterminen waren sich, glaub ich, alle Parteien auf Anhieb sympathisch und ich musste nur noch warten, bis Erfurts Kreativzentrum ihr Räume-Tetris durchgespielt hat. Ende März bekam ich dann den Anruf von Jens Kobe mit der schlichten Frage „Wann kannste einziehen?“. Da ich am nächsten Tag eh mit unserem grünen OB-Kandidat Alexander Thumfart einen Vorort-Termin hatte, konnte ich das gleich mit einer Besichtigung verbinden. Ja und was ich da sah, gefiel mir. Idyllisch gelegen zwischen dem Proberaum der Shark Maps und den demnächst neu entstehenden Sanitäranlagen des Kalif Storch werd ich dann wohl jetzt im Mai einziehen. Es muss sicher noch einiges gemacht werden (Malern etc.), aber ich bin guter Dinge. Vorgestern, am Freitag hab ich schlussendlich den Mietvertrag mit Zughafen-Geschäftsführer Robert Hennig (siehe oben unser Handshake-Bild😃🤝) unterschrieben.

Juhu, es wird ernst, nach einem Jahr Home-Office zieh ich endlich in mein erstes eigenes Büro!!

Mein Fazit nach dem „Wochenende durch Thüringen“

Gestern ist mein Tag 2 durch den doch recht beträchtlichen Schneefall leider vermiest worden. Eigentlich hatte ich einen Ausflug nach Kranichfeld geplant, aber die offensichtlich verschneiten Straßenverhältnisse und die Situation mit nicht wirklich funktionierender Ladekarte haben mir nicht gerade die Motivation geweckt, den i-Miev zu bewegen. Winter ist für so ein Elektroauto nicht gerade ideal. Da man, um Energie zu sparen, ohne Heizung sowie Lüftung fahren müsste, um die größte Reichweite zu erhalten. Auch war ich mir nicht sicher, wie das Bremsverhalten bei Eis und Schnee so ist, wollte es auch nicht ausprobieren.
Heute morgen hab ich mich aber doch nach Schneefreischaufeln damit in die Schwimmhalle gewagt, da der ganze Schneematsch nicht gerade zum Fahrradfahren einlud. Anschließend hab ich ihn dann wieder zurück zum Autohaus gebracht. Mit immerhin 53km Restreichweite!

Mitsubishi i-Miev | Schwimmhalle Johannesplatz
Mitsubishi i-Miev | Schwimmhalle Johannesplatz

Positiv

zu erwähnen ist, dass es sich eigentlich ganz gut fahren lässt, wenn ich jetzt so von meinen doch recht wenigen Fahrerfahrungen ausgehe. Auch die fast völlige Geräuschlosigkeit des Motors empfand ich als sehr angenehm. Außer vielleicht, dass man nicht genau wusste, ob der Motor läuft oder nicht, aber das erkennt man doch recht gut am Display.

Negativ

muss man sagen, ist der doch recht kleine Kofferraum, wenn die Rücksitze aber umgeklappt werden, passt doch einiges rein. Ganz fürchterlich ist aber die Situation mit den Ladestationen. Wenn dann noch dazu kommt, dass die ausgehändigte Ladekarte nicht erkannt wird, wird es ganz böse. So lang die Infrastruktur dafür nicht geschaffen ist, ist es eher eine Zerreißprobe, ob man sein Ziel erreicht, wieder zurück kommt und ob man es zwischendurch zu einer Ladestation schafft, die auch funktioniert. An sich ist so ein E-Mobil nur sinnvoll, wenn man ein Haus mit Stellplatz inklusive Stromanschluss besitzt und über Nacht laden kann. Die noch sehr langen Ladezeiten mit herkömmlichen Stromanschluss von 6–8 Stunden machen einen nächtlichen Ladevorgang unumgänglich. Und sich bei den paar wenigen öffentlichen Ladestationen in Erfurt (Domplatz, Hauptfriedhof, Stadtwerke etc.) auf freie Kapazitäten zu verlassen, machen das nicht besser. Eigentlich müssten auf allen möglichen öffentlichen Parkplätzen die Dinger stehen, so dass man während des Einkaufs oder Stadtbummels gleich ein paar KiloWatt draufpumpen kann. Von der Bestückung in ländlichen Gebieten oder an Autobahnstops mal ganz zu schweigen. Weiterhin müsste man ja eigentlich drauf achten, dass der Strom aus erneuerbarer Energie hergestellt wurde. Was nützt es mir, wenn mein Auto selbst keinen CO2-Ausstoß hat, wenn der Strom aber aus einem Braunkohlekraftwerk stammt? Laut Stadtwerke-Seite nutzen die für ihre Ecomobil-Ladestationen 100 % Strom aus regenerativen Energiequellen. Das ist ja schon mal löblich. Aber ich denke mal, dass diese Ladevorgänge per Stecker eh irgendwann obsolet sein werden. Ich denke da eher an Induktionsspulen im Asphalt von Parkplätzen und auch Straßen sowie natürlich Solarzellen auf der kompletten äußeren Karosserie. Auch bei der Akkulaufzeit wird es zukünftig sicher noch einiges an Fortschritt geben. Und mit immerhin 200kg Gewicht ist so ein Akku selbst eine nicht zu verachtende Energieschleuder.

Alles in allem:

hier ist noch einiges dran zu arbeiten, am Gefährt an sich und natürlich auch an der Ladeinfrastruktur. Aber irgendwann, vielleicht schon in 10–20 Jahren, werden Elektromobile von unseren Straßen nicht mehr wegzudenken sein und die Benzinschleudern irgendwann ablösen. Die heutigen Tankstellen würden zukünftig auch völlig anders aussehen. Zumal sie nicht mehr so viel Platz wegen der Tanks brauchen, keine Gefahr für Grundwasser oder gar Explosionen sind, könnten die dann auch mitten Wohngebieten existieren, wenn man dann überhaupt noch den Begriff Tankstelle verwendet. Ich bin gespannt, ob ich das noch erlebe.

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit,
Ihr Testdriver Marcus Neumann.

PS: Lange nicht mehr Automatik gefahren | Mitsubishi i-Miev:

E-Dyssee im Weltraum | Tag 1

So, dann will ich mal berichten, wie das gestern so gelaufen ist.
Ich hatte damals mit Herrn Kreusel ausgemacht, dass ich den i-Miev am 1.12. ab 16Uhr bei ihm abholen kann. So bin ich mit meinem Vater (vielen Dank Papa!) für die Übergabe raus in die Mittelhäuser zu Autohaus Flügel gefahren und waren auch recht pünktlich da. Herr Kreusel stand auch schon Gewehr bei Fuß und nach Kopie vom Perso & Fleppe, sowie Unterschrift wegen der Versicherung (1000€ Selbstbeteiligung!) äußerte der freundliche Mitarbeiter wie übrigens auch schon bei der Terminvergabe nochmals Verwunderung, warum ich mir das Elektroauto ausgesucht hab und nicht den Hybriden Mitsubishi Outlander. Der auch zur Verfügung stand, es aber längere Wartezeiten anfallen, da alle lieber auf Nummer sicher gehen wollen, da der eine höhere Reichweite (400 km, davon ca. 60 nur mit Strom) hat. Aber da ich ja so ein verwegener Typ bin, entschied ich trotzdem für den i-Miev, weil wenn schon Elektrokarren, dann richtig, keine Kompromisse! 😀 Ja auf jeden Fall wird beim i-Miev bei den Witterungsbedingungen die Reichweite noch extra geschmälert, da Heizung & Lüftung extra richtige Stromfresser sind. Als ich die dann mal eingeschaltet hatte, ging die Zahl gleich 20km runter! Das ist dann halt doof, wenn man kein Haus mit Stellplatz hat, wo man die Bude auch mal an die Kabeltrommel hängen kann. Also Heizung & Lüftung wird nur iim Notfall eingeschalten.
Des weiteren wurde mir noch eine Ladekarte ausgehändigt, mit der ich bei allen TEAG-Säulen & Partnern laden könne. Ok, dann ging es auch schon raus auf den Parkplatz zur Einweisung am Gerät. Ist halt wie ein Automatik, aber halt ohne Auspuff und mit zwei „Tankdeckel“-Öffnungen. Dazu noch ein paar Erläuterungen zu dem Ladevorgang und dann ging es auch schon los.
Erstes Ziel, die TEAG in der Schwerborner Straße, da soll es auf dem Parkplatz, wie Herr Kreusel mir eröffnete, eine Schnellladestation geben, die in einer halben Stunde recht viel Tinte auf den Füller gibt. An allen anderen Ladesäulen oder mit der normalen 230V-Steckdose dauert das 6-8 Stunden, um den Akku wieder voll zu kriegen! An der TEAG angekommen konnte ich freudig feststellen, dass es hier eine ganze Armada (ca. 20) an Säulen gibt, an denen schon 8 TEAG-Firmenwagen hingen. Es gab auch eine große dicke, die ich als die Schnellladestation vermutete, die war aber außer Betrieb. Hmm, dann an die regulären, wenigstens mal probieren. Aufgeladen wars ja noch. Kabel dran, Ladekarte dran: Nichts passiert! Zur nächsten Ladestation, das selbe und auch bei noch 2 anderen, die ausprobiert hab. Na schöne Kacke, das geht ja gut los. Herrn Kreusel angerufen, der konnte mir aber auch nicht wirklich helfen. Er meinte, die Ladekarte wäre freigegeben, er hatte sich auch nochmal beim Vermarkter, der INNOMAN GmbH rückversichert, dass die Ladekarte frei gegeben sei. Er gab mir aber auch noch den Tipp, bei den Pförtnern der TEAG zu fragen. Gesagt getan, die waren auch recht freundlich und sagten aber, dass sie für die Säulen-Armada nicht eingewiesen wären, ich aber doch die Schnellladestation kostenlos nutzen könne. Die ist doch aber außer Betrieb, neeee, die steht woanders auf dem Parkplatz und gaben mir eine extra-Ladekarte in die Hand. Die war auch gleich gefunden und nach anfänglichen Problemen, den Stecker richtig einrasten zu lassen, ging das dann auch prima. 15 min geladen, die extra-Karte zurückgegeben und weiter ging’s zu den Stadtwerken in die Magdeburger Allee, da soll im Parkhaus auch eine Ladestation existieren und da die ja Aktions-Partner sind, sollte da hoffentlich meine Karte funktionieren. Ja dummerweise muss man da natürlich ein Park-Chip ziehen, hatte aber nur 50 cent dabei, oh man. Trotzdem reingefahren, vielleicht kostet Kurzparken ja nichts oder 50 cent reichen. Die Ladestation habich auch schnell gefunden, da ging mit der Karte aber auch nichts. Was ne Schei#e! Ok, an den Automat, der wollte zum Glück nur 50cent, nochmal Schwein gehabt. Ja was mach ich nun, wenn ich laden muss? Muss ich wohl immer zur TEAG fahren, weil die sagten mir, ich könnte das kostenlos dieses Wochenende nutzen. Langsam beschlich mich aber die Angst, wie hält der Akku eigentlich bei den Temperaturen nachts? Büßt der Leistung ein? Wieviel km hab ich morgen noch drauf? Da war ich gerade bei 69km. Dann erstmal heim, weil ich wollte ja auch noch meine Platten in den Kicker Keller fahren, das war ja der eigentliche Grund für die Terminierung, das eine mit dem anderen zu kombinieren. Einladen & bringen hat auch alles top geklappt. Mit Rücksitze umklappen hab ich auch alles reinbekommen. Zurück nach Hause, Karre abstellen & ab in den Kicker latschen. Cool, da hab ich aber nicht den Erfurter Weihnachtsmarkt auf dem Schirm gehabt, alles bei uns dicht geparkt, ewig rumgegurkt, die km-Zahl am Reichweitenmesser ging langsam aber stetig abwärts. Nach mehreren Runden ums Karree gefahren, bis ich dann kurz vorm Nordpark eine kleine Lücke entdeckt hab. Puh, geschafft, hoffentlich hält der Akku über Nacht seine Leistung. Bin jetzt bei 56km. Handy-Akkus entladen sich glaub ich bei niedrigen Temperaturen auch schneller … Ich werd es morgen sehen.
Nach dem Auflegen im Kicker (ich hatte heute morgen beim heimgehen kurzzeitig in Erwägung gezogen, mal nach dem Akku zu schauen, aber hätte ja eh nichts machen können), ausschlafen, Frühstück war ich heute Mittag gespannt, was der Akku noch hergibt. Mit mulmigen Gefühl ging ich Richtung Nordpark, stieg ein, schaltete ein und hurra, wir waren immer noch bei 56 km! Sehr gut, schnell die Platten wieder abgeholt und zu Hause einen Top-Parkplatz gefunden. Da steh ich jetzt, morgen wird dann wieder geladen, mal schauen, wie der Plan ist.

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit,
Ihr Testdriver Marcus Neumann.